Wasserverband Grazerfeld Südost investiert in Versorgungssicherheit

Der Ballungsraum rund um Graz ist in den letzten Jahren massiv angewachsen – damit sind auch neue Anforderungen an die Wasserversorgung in der Region entstanden. Ab 2024 sichern deshalb zwei weitere Brunnen die Trinkwasserversorgung der Bürgerinnen und Bürger im Grazerfeld Südost noch verlässlicher ab.
Meilenstein in der Verbandsgeschichte

GR Johann Lendl, der Obmann des Wasserverbands Grazerfeld Südost erklärt dazu: „Die beiden neuen und bewilligten Brunnen in der Gemeinde Gössendorf garantieren ab Mitte 2024 eine Entnahmemenge von rund 60 Litern pro Wasser.“ Damit liefern sie fast die doppelte Kapazität als die bisherigen, im Jahr 1975 errichteten Brunnen. Bei entsprechenden Grundwasserständen können hier aktuell rund 32 Liter Wasser pro Sekunde entnommen werden. „Man kann also schon fast von einem neuen Meilenstein in der Geschichte des Wasserverbands Grazerfeld Südost sprechen“, so Lendl.

Neuen Anforderungen gerecht werden

Dietmar Luttenberger, Geschäftsführer des Wasserverbands Grazerfeld Südost, zeigt auf: „Aufgrund einer jahrelangen negativen Bedarfsdeckung musste bisher stetig sehr viel Wasser zugekauft werden. Um den akuten neuen Anforderungen gerecht zu werden, hat der Wasserverband bereits im Jahr 2015 mit einer Machbarkeitsstudie den ersten Schritt gesetzt.“ Im Jahr 2016 trudelte der Bewilligungsbescheid für den einen Pumpversuch ein – dieser wurde im zwischen Dezember 2017 und März 2018 in der Thondorfer Au durchgeführt. „Mehr als vier Jahre später ist nun der rechtskräftige Wasserrechtsbescheid für die Errichtung von zwei neuen Brunnen in der Gemeinde Gössendorf eingetroffen“, erläutert Luttenberger.

Wirtschaftliche Versorgungssicherheit für Bezieherinnen und Bezieher

Die ansässigen Bewohnerinnen und Bewohner profitieren durch den Brunnenbau nicht nur von der verbesserten Versorgungssicherheit, auch finanziell gesehen bringt das Projekt Vorteile mit sich, wie DI Gerald Wonner, Bürgermeister von Gössendorf, Österreichs erster Wasserschutzgemeinde und Kassier des Wasserverbands Grazerfeld Südost, bestätigt: „Der Bau trägt wesentlich zur wirtschaftlichen Versorgungssicherheit bei und davon profitieren vor allem angeschlossene Wasserbezieherinnen und Bezieher.“

Hand in Hand mit der Landwirtschaft

Vor dem Bau von neuen Brunnen muss sich mit den jeweiligen Grundstückseigentümern geeinigt werden, was oftmals ein langwieriges Unterfangen darstellen kann. Nicht so in Gössendorf: Im Bereich der Thondorfer Au wird von den Landwirten vor allem Gemüseanbau betrieben und einige von ihnen gehören der Initiative „Wasserschutzbauern“ an. So auch Andreas Reiter aus Gössendorf: „Wir wussten um die Wichtigkeit des Projektes für unsere Region. Wir produzieren vor Ort frische und gesunde Lebensmittel und brauchen dafür auch Wasser, deshalb sehen wir uns als Partner der Wasserversorger. Nur gemeinsam können wir die Bevölkerung mit dem besten Trinkwasser und regionalen Lebensmitteln versorgen.“

Der Baustart ist für den Winter 2022/23 geplant. Die Bauzeit beläuft sich auch rund eineinhalb Jahre. Mitte 2024 sollen die beiden Brunnen dann in Betrieb gehen.